Ein Mann baut sich eine Existenz auf und soll abgeschoben werden?/Man Builds Life for Himself and Faces Deportation?
Mein Name ist Kevin und Ich bin 26 Jahre alt. Ich wurde in Kanada geboren und wuchs in einer armen Familie auf. Vor ein paar Jahren lernte ich meine große Liebe kennen, eine Deutsche. Wir heirateten und ich folgte ihr in ihre Heimat. Ich lernte deutsch, fing an zu arbeiten und lernte Freunde kennen. Mit ihnen mache ich bis heute Musik und wir drehen einen Film. Sie waren für mich da, als unsere Ehe in die Brüche ging und wir uns scheiden ließen. - Nun bin ich hier in Deutschland, unverheiratet und nicht ausreichend qualifiziert um aus Sicht der Ausländerbehörde Hamburg-Mitte mein Leben, dass ich mir hier aufgebaut habe, weiterführen zu dürfen. - Ich arbeite hart, verdiene mein eigenes Geld und mache Kunst. Meine Freunde habe ich hier, und auch meine Gesundheit hat sich hier erheblich verbessert. Das Bezirksamt Hamburg-Mitte ist der Meinung, dass während meines Aufenthalts hier keine „schutzwürdigen Bindungen“ entstanden seien. Meine Freunde, ihre Familien, meine Kollegen und Ich sehen das anders. Mit deiner Unterstützung könnten wir ein paar Menschen beweisen, dass ich – Kevin Peña-Monge – mehr als nur ein Aktenzeichen und ein Stempel bin. Dass meine drohende Abschiebung nicht nur eine offene Akte auf dem Schreibtisch bedeutet, sondern ein Leben. Mir wird vorgeworfen, dass das Interesse des Deutschen Volkes an meiner Abschiebung überwiege. Ich frage mich, wer sich hier erlaubt für das „Deutsche Volk“ zu sprechen. Meine deutschen, geliebten Mitmenschen jedenfalls wurden nicht gefragt. Und da ich meine Rechnungen selber bezahle, frage ich mich auch warum mit mir so umgegangen wird als ob ich irgendein Sozialsystem ausnutzen würde. Ich liege niemandem auf der Tasche, spreche Eure Sprache und bin sozial bestens eingebunden. Über eine Chance würde ich mich sehr freuen – es wäre etwas Neues in meinem Leben.
Hier meine Geschichte:
Viele Leute glauben, dass in Kanada auf die Welt zu kommen, bedeutet, in einem Land von nie endendem Reichtum und Wohlstand aufzuwachsen. Dass in Kanada auf die Welt zu kommen, gleichzusetzen ist mit dem Aufwachsen in einem Paradies. Doch das ist nicht der Fall. Die Wahrheit ist, es gibt keinen Krieg, keine Hungersnot, keine Seuchen. Was in Kanada aber wirklich wächst, ist die Armut. Die Mittelschicht schrumpft und dies bringt viele Familien an Rand ihrer finanziellen Existenz. Ein weiterer Aspekt ist die Tatsache, dass eine große Anzahl Jugendlicher (insbesondere Jugendliche mit Migrationshintergrund, so wie ich einen habe) keiner beruflichen Tätigkeit nachgehen oder überhaupt ein Einkommen haben. Es ist eine Tragödie, wie viele kanadische Jugendliche sich mit illegalen Aktivitäten ihr tägliches Brot und das Überleben ihrer Familie sichern müssen. Dass so viele das Drogendealen und Diebstahl beherrschen bevor sie überhaupt wahlberechtigt sind. Dies liegt an einer unfairen Verteilung des Reichtums und an einem Mangel an notwendigen Sozialstrukturen, die ihnen aus ihren schwierigen Verhältnissen heraus helfen könnten. Ein Wohlstand, der hinter festverschlossenen Glastüren die Blicke der hungernden Kinder auf sich zieht. Ich kann davon berichten, weil ich selbst eines dieser Kinder war.
Meine Mutter wurde in Cinquera, El Salvador, geboren. Mein Vater kam in San Pedro Sula, Honduras, zur Welt. Zwei wunderschöne, aber verarmte Länder, in denen mehr als die Hälfte der Bevölkerung arbeitslos ist und in denen extreme Gewalt ein Bestand des täglichen Lebens geworden ist. Meine Großmutter (deren Ehemann aus ungeklärten Gründen verschwunden ist und dessen Leichnam nie gefunden wurde), meine Mutter und ihre Schwester sowie einige Verwandte waren gezwungen vor dem brutalen Bürgerkrieg in El Salvador (1980-1992) zu fliehen. Dabei konnten sie nur knapp dem Tod entkommen und flohen nach Mexiko, später siedelten sie nach Kanada über. Mein Vater, der in extremer Armut aufgewachsen ist, musste auf dem Boden schlafen und besaß nie ein Paar Schuhe. Mit vierzehn Jahren wurde er gezwungen, als Soldat der Armee zu dienen. Daraufhin floh er gemeinsam mit seinen Cousins in der Hoffnung auf ein besseres Leben nach Kanada. Auch seine Flucht war lebensgefährlich und mehrmals entkam er nur knapp dem Tod. Während meine Eltern sich kennenlernten, war mein Vater noch unreif und unbedacht, während meine Mutter noch mit ihren Kindheitstraumata kämpfte. Tragischerweise wurde sie, während sie mit mir schwanger war, vergewaltigt. Ich wurde am 12. Juli 1989 in Montreal geboren. Meine Mutter war zu diesem Zeitpunkt 16 Jahre, mein Vater 18 Jahre alt. Von Beginn an lebte ich in einem zerrütteten Zuhause. Meine Mutter gab mir nicht den Nachnamen meines Vaters, was ihn bis heute verletzt und für mich bis zu heutigen Tage umtreibt. Das unbedachte Verhalten meines Vaters holte ihn irgendwann ein und er fand sich in einem der unschönsten Orte der Welt wieder – im Gefängnis. Ich erinnere mich an Besuche mit meiner Mutter bei ihm. Damals war ich erst zwei Jahre alt. Die Zeit verging und meine Mutter beschloss nach Vancouver zu ziehen. Also flogen wir mit ihrem damaligen Lebensgefährten, der auch der Vater meines jüngeren Bruders, Tony, wurde dorthin. Der Lebensgefährte meiner Mutter stammte ebenfalls aus El Salvador und war ebenso traumatisiert durch den Bürgerkrieg wie meine Mutter. Nur mit dem Unterschied, dass er versuchte die Traumata mit harten Drogen zu bewältigen. Um diese und unsere Familie zu finanzieren, verkaufte er diese auch. Ich musste ihm häufig dabei helfen, sie zu verpacken und auf der Straße zu verkaufen. Er wurde schnell süchtig und verlor die Kontrolle. Oft schlug er uns ohne Grund, wenn er zugedröhnt nach Hause kam. Dabei brachte er einmal fast meinen kleinen Bruder um, der damals erst wenige Monate alt war. Zwischendurch war er immer wieder inhaftiert. Letztendlich wurde nach El Salvador abgeschoben und starb dort als Straßenbettler.
Meine Mutter, mein Bruder und ich lebten von nun an ohne ihn weiter, bis meine Mutter einen neuen Mann traf. Dieser war gut zu uns, verließ uns jedoch bald, weil die Probleme meiner Mutter für ihn zu groß waren. Er ließ uns in prekären Verhältnissen zurück. Obwohl wir Sozialhilfe bezogen, kamen wir kaum über die Runden. Dies brachte mich dazu, alles Mögliche zu stehlen und weiter zu verkaufen. Manchmal waren es nur Lebensmittel, von Zeit zu Zeit jedoch auch Drogen. Dies widerstrebte mir eigentlich zutiefst. Aber ich tat alles um meine Familie zu ernähren. Wo war mein Vater während dieser Zeit? Er lebte in Montreal, bekam ein weiteres Kind, meine Halbschwester Sabrina, und nahm nicht war, was bei uns in Vancouver vor sich ging. So lebten wir für vier Jahre. Als ich dreizehn wurde, entschied ich zu meinem Vater und seiner neuen Frau zu ziehen. Meine Zeit in Montreal war jedoch überschattet von dem Scheitern ihrer Ehe und der Scheidung, sodass ich entschied, zurück zu meiner Mutter und meinem jüngeren Bruder zu ziehen. Ich erinnere mich noch, dass ich mich in der Schule schlecht konzentrieren konnte und deshalb gar nicht erst hinging. Erst später wurde mir klar, dass ich zu dieser Zeit an einer Depression litt. Ich schrieb Gedichte, las Bücher, schaute Filme und übte Gitarre spielen. Alles, um dieses schreckliche Gefühl loszuwerden. Ein halbes Jahr, nachdem ich zu meiner Mutter zurückgekehrt war, schmiss sie mich auf Grund einer Meinungsverschiedenheit raus. Sie war mit Zwillingen schwanger und der Umgang mit ihr in dieser Zeit sehr schwer. Ich zog zu meinem Onkel aufs Land, wo ich bis zum Ende des Schuljahres blieb. Noch einmal kehrte ich zu meinem Vater zurück, um nach drei Jahren erneut zu meiner Mutter zu ziehen, von der ich abermals herausgeworfen wurde. Sie billigte meinen Wunsch, einem Job nachzugehen nicht und so landete ich für einige Monate auf der Straße. Fortan lebte ich in verschiedenen Unterschlüpfen, später in einem Hostel. Zu dieser Zeit litt ich stark an einer Hautkrankheit, sodass ich gezwungen war, zurück zu meiner Mutter zu ziehen. Es war mir kaum möglich, mich lange draußen aufzuhalten, weil das Sonnenlicht meine Haut zum Schwitzen brachte und dies Schmerzen verursachte. Auf Grund dessen konnte ich sechs Monate nicht arbeiten. Ich änderte meine Ernährung, verlor stark an Gewicht und war ärmlich anzusehen. All dies schwächte mich noch mehr und ich wurde immer depressiver. In dieser Zeit las ich ununterbrochen, um herauszufinden, was mit mir nicht stimmte und warum die Ärzte mir nicht helfen konnten. Während ich die Bücher wälzte, erkannte ich, dass ich etwas aus meinem Leben machen musste. All die Schmerzen und das Leiden, das ich in meiner Kindheit erlebt hatte, holten mich ein. Die Zeit für eine drastische Veränderung war gekommen. So entschied ich, mein Glück als Schauspieler zu versuchen. Meine Mutter war dagegen, also musste ich erneut ausziehen und mich selbst versorgen.
Im Februar 2010 traf ich in Vancouver Sabrina, die Frau, in die ich mich verlieben würde und die später meine Frau werden sollte. Sie war auch der Grund, warum ich nach Deutschland kam. Zu der Zeit arbeitete ich halbtags in einem Deli-Restaurant und besuchte die Schauspielschule. Sabrina lebte schon seit sechs Monaten in Vancouver und arbeitete einer Bäckerei, die gegenüber meines Arbeitsplatzes lag. So lernten wir uns auch kennen. Genau ein Jahr später, nach dem wir das erste Date hatten, heirateten wir. Der 8.März 2011 war ein wunderschöner sonniger Tag und so heirateten wir am Strand. Obwohl die Zeremonie in sehr kleinem, ruhigem Rahmen stattfand, war dies trotzdem einer der schönsten Tage meines Lebens. Ein Tag, der mir immer in guter Erinnerung bleiben wird. Leider ist es eine Tatsache, dass unsere Beziehung sehr stürmisch war. Auch wenn wir einander liebten, schafften wir es nie uns über längere Zeit nicht zu streiten. Wir sahen die guten Seiten des jeweils anderen und liebten uns dafür. Wir dachten eine Hochzeit würde uns zu besseren und stärkeren Menschen machen. Sowohl füreinander als auch um mit den alltäglichen Schwierigkeiten klarzukommen. Die Beeinträchtigung durch meine Hautkrankheit, meine schwierige Familiensituation und unsere Geldsorgen belasteten unsere Beziehung – besonders meine Frau –zunehmend. Wir entschieden uns dann, nach Deutschland, ihrem Heimatland, in der Hoffnung, dort ein besseres Leben zu haben, auszuwandern. Bevor ich mich versah, lebte ich in Berlin und lernte Deutsch (meine vierte Sprache). Unsere Beziehung verschlechterte sich wider Erwartens jedoch zunehmend. Meine Frau und ich stritten unentwegt und es wurde so schlimm, dass es kaum noch auszuhalten war. Ihr und mein Herz brechend flog ich heimlich zurück nach Montreal. In dem Monat, den ich dort verbrachte, belastete mich ein schlechtes Gewissen, denn ich konnte meine Frau nicht einfach so verlassen. So kehrte ich zurück und versprach, alles in meiner Kraft stehende zu tun, um uns eine gemeinsame Zukunft zu ermöglichen. Im Zuge dessen zogen wir nach Hamburg und nach zwei Monaten begann ich dort zu arbeiten. Seitdem hatte ich immer eine Arbeit und verbesserte stetig mein Deutsch. Auch wenn es mir sehr schwer fiel, diese Sprache zu erlernen, wusste ich wie wichtig es ist, diese Hürde zu nehmen.
Das einzige Problem war, dass meine Frau und ich nicht in der Lage waren, eine gesunde Beziehung zu führen. Ich musste bis spät abends arbeiten und wenn ich nach Hause kam, stritten wir uns über Nichtigkeiten. Mit der Zeit wurde es immer schwieriger damit umzugehen und ich wollte nach Kanada zurückziehen, um mein Versprechen nicht zu brechen. Erneut wurde ich depressiv und begann zu trinken. Manchmal kam ich spät nach Hause und wir stritten so laut, dass die Nachbarn die Polizei riefen. Auf Grund der emotional aufgeladenen, sehr privaten Situation kam es dabei zweimal zu einer verbalen Auseinandersetzung mit den Polizisten. Dies lag auch daran, dass ich mit der Gesamtsituation und meinem noch gebrochenen Deutsch überfordert war. Um weiteren Streitigkeiten mit meiner Frau und unangenehmen Situationen mit der Polizei aus dem Weg zu gehen, entschied ich mich fortan häufiger auf der Straße zu übernachten, als nach Hause zu gehen.
Es kam der Tag, an dem wir uns entschieden, uns scheiden zu lassen. In der Scheidungszeit lernte ich, alleine in diesem mir fremden Land zu leben. Ich arbeitete weiterhin, verbesserte meine Deutschkenntnisse und fand Freunde. Ich drehe sogar einen Kurzfilm, helfe Freunden bei Kunstprojekten und beim Musik machen. Im Frühjahr bewarb ich mich an der Hochschule für Bildende Künste für ein Filmstudium, aber wurde leider abgelehnt. Meine Gesundheit, wie bereits erwähnt, hat sich seit meiner Ankunft in Deutschland dramatisch verbessert. Ich ging stetig meinem Ziel nach, eine produktive Person zu sein, und seit Februar 2015 muss ich mit der Aussicht leben, meine Heimat und die Menschen, die ich hier kennen und lieben gelernt habe, verlassen zu müssen. Ich soll gehen, nachdem ich einem Mann das Leben rettete, indem ich ihn ins Krankenhaus brachte und für ihn übersetzte. Ich soll gehen, nicht aus freiem Willen, sondern weil eine Behörde es so angeordert hat. Ich soll gehen, weil ich nicht mehr verheiratet bin. Obwohl mir in Aussicht gestellt worden war, dass ich mit einem Vollzeitjob die Möglichkeit hätte, in Deutschland bleiben zu können, wurde mein Vollzeitjob nicht als ausreichend angesehen. Auf diesen Bescheid musste ich, anstatt der angekündigten vier Wochen, monatelang warten. In dieser Zeit erwachte ich jeden Morgen und rannte direkt zum Briefkasten. Nach zweieinhalb Monaten erhielt ich die Anweisung, dass ich keine Arbeit mehr ausüben dürfte und bis zum 7. September 2015 das Land verlassen müsse. Würde ich länger bleiben, wäre ich ein Illegaler und würde abgeschoben werden. Dies würde bedeuten, dass ich niemals zurück in die Europäische Union, geschweige denn nach Deutschland einreisen dürfte.
Ich bin ein Mensch, der in schwierigsten Verhältnissen aufgewachsen ist, und dem wie so vielen Menschen auf der Welt schwere Steine in den Weg gelegt worden sind. Doch ich habe ich mich immer gezwungen, weiter zu machen, mit dem Ziel eines Tages der Mensch zu sein, der ich immer sein wollte: Ein Mensch, der einen Beitrag leistet. So komme ich zu meinem Hauptanliegen, dass es gar nicht so sehr um mich, einen Kanadier, im Einzelnen geht, sondern auch um die zehntausenden von Einwanderern, die mit der Hoffnung, sich ein besseres Leben aufzubauen, nach Deutschland kommen. Die Frage, die sich meine Unterstützer und ich stellen, ist, was muss eine Person leisten, um sich hier eine Existenz aufzubauen? Wer wird als würdig angesehen, hier leben zu dürfen? Und die wichtigste aller Fragen ist, warum einer motivierten Person die Chance genommen wird, etwas positives und konstruktives zu dieser Gesellschaft beizutragen?
Es scheint, dass das System, das hier herrscht, Fehler behaftet ist. Wieso wird einem Menschen, der finanziell unabhängig vom deutschen Staat lebt, einer Arbeit nachgeht und hier Wurzeln geschlagen hat, das Recht abgesprochen, hier zu leben? Was muss geschehen, dass ich als wertvoll für die deutsche Gesellschaft angesehen werde? Für mich bedeutet diese Situation eine massive Einschränkung meiner persönlichen Freiheit, da mir das Recht abgesprochen wird, entscheiden zu dürfen, wo ich leben möchte. Ich bin nicht frei, weil ich für das Recht, hier leben zu dürfen, betteln muss.
Ich bin ein junger, hart arbeitender Mann, der in Hamburg sein Zuhause gefunden hat. Einer der seit fast drei Jahren in Deutschland lebt und nichts anderes getan hat, als dem Ziel nachzugehen, sich hier eine Existenz aufzubauen und sich in die deutsche Gesellschaft zu integrieren. Und nun soll ich abgeschoben werden? Wieder ganz von vorne anfangen in einem Land, in dem ich nicht leben möchte, mit dem Risiko, wieder krank zu werden? Ich soll alles einfach alles zurücklassen, das ich mir hart erarbeitet habe? Soll das fair sein oder zumindest logisch? Ist das menschlich? Was soll ich nun machen? Wie soll ich mich dabei fühlen?
Es scheint mir, als würde hier ein großer Fehler gemacht werden, denn kein Mensch ist illegal. Niemand sollte einen Menschen zwingen dürfen, seine Heimat zu verlassen, weil die Welt niemandem gehört. Niemand, der mit seinem guten Willen einen Beitrag zu einer besseren Gesellschaft leisten möchte, sollte bestraft werden. Dieser sollte ermuntert und gefördert werden. Doch genau das passiert nicht.
Das ist ungerecht, unmenschlich und passt nicht in ein freiheitlich, demokratisches Land und muss aufhören.
My name is Kevin and I’m 26 years old. I was born in Canada into a poor family. A few years ago I met the love of my life, a German woman. We got married and I followed her to her homeland. I learned german, began to work and make friends with whom to this day I am involved in several art projects with. When my marriage was falling apart and ended up in a divorce-I had but my friends to support me through the aftermath. Now I am living in Germany, unmarried and under the eyes of the Foreigners’ Registration Office, I am deemed “unqualified” to continue living my life here. I work hard, make my own money, and make art. I have many friends here and since I’ve been living here my health has improved considerably. The district office Hamburg-Mitte is under the impression that I have no legitimacy in Germany-that I do nothing. Make no contribution to society. My friends, their families, my colleagues and I see it differently. With your support, we could prove a certain few that I-Kevin Peña-Monge- am more than just a number. That my imminent deportation not only represents an open file on a computer desktop, but a life. My life. Allegedly, my deportation is outweighed by the interest of the “German People”. I ask myself who is permitted to speak for the “German People” when my fellow beloved Germans were not asked their opinion on this sensitive matter. I am fully independent, I speak your language and am socially well integrated. All I ask is for the chance to continue with this life that I have built-it would be something new in my life.
Here is my story:
Many people are under the impression that being born in Canada means being born in a land of never ending wealth and prosperity. That being born in Canada is synonymous with being born into a Utopia. This is false. True, their is no war, no famine, no plague killing off the populous. But what Canada is really becoming abundant in, is poverty. The middle class is fading and this pushes families into the hard side of financial stability. Another fact of the matter is that a vast number of the youth (especially those of visible immigrant parents such as myself) are not pursuing a career or even able to make ends meet. It is tragic to know how many Canadian youth engage in illegal activities so that they may provide for themselves and their families. How, tragically, they master the art of drug dealing and/or thievery before they’re legally of age to vote. This is due to the unfair distribution of wealth and to the lack of necessary social resources to assist them through these harsh times-Like a starving child staring at a cake through a window. I know all this because I was one of these youth.
My mother was born in Cinquera, El Salvador, my Father in San Pedro Sula, Honduras. Two beautiful but impoverished countries where more than half of the population is unemployed and where extreme violence has become a part of daily life. My grandmother (having lost her husband and never recovering his corpse), along with many relatives (some who perished), my mother and her sister (then children) were forced to escape the carnage of the Salvadoran Civil War. Almost being killed themselves they managed to seek refuge in Mexico and later on settling in Canada. My father, being born into extreme poverty, literally sleeping on the floor and roaming around barefoot was being forced into the army at the age of fourteen. He fled with his cousins to seek a better life, having to make the long dangerous journey to Canada,which almost killed him. As my father was being immature and reckless with his time my mother suffered from her childhood traumas and was, unfortunately, on her way home one night raped while she was pregnant with me. I was born on July 12, 1989 in Montreal, Canada to a sixteen year old girl and a eighteen year old boy. From the very beginning I grew up into a broken home. My mother went so far as to not give me my fathers name which to this day hurts him and bothers me. My fathers recklessness caught up to him and he found himself in the most unwelcoming of places-Jail. I remember going with my mother to visit him. I was just two years old. The time came and my mother decided to leave Montreal for Vancouver, so we flew with her then boyfriend, Roberto, who became the father of my younger brother, Tony. Roberto was also from El Salvador, and also had his traumas from the war, only he dealt with them by consuming heavy drugs. Drugs that would make him money. Money so we could eat. Drugs that I had to help him pack into nice little bags and help him sell on the street, be his look out. Drugs that he became addicted to and ended up making him crazy and coming home and beating us for no reason. He almost killed my baby brother who was just a few months old at the time. He went in and out of jail. Eventually he was deported from Canada to El Salvador and died a beggar in the streets.
My mother, brother and I continued without him, my mother met another man, a good man, Julio, but he ended up leaving us because he couldn't deal with my mother. When he left we were living more poorly than ever, though we were receiving welfare, it was barely enough for us to make ends meet. So I had to improvise, I ended up stealing what I could and selling it, even stealing food and from time to time, sold drugs, which I was not very fond of. But I did what I had to do to help my family. Where was my father in all this? Living in Montreal, fathering my younger sister Sabrina and oblivious to what was going on. Four years we lived like this. When I was thirteen I decided to go live with my father and his wife. They’re marriage fell apart and I was caught in the middle of it and left back for life with my mother. I remember when I was in school that I couldn't even concentrate so I would skip class. I didn't know it at the time but I was depressed, I would write poetry and read, watch movies and play my guitar, anything to get rid of that horrible feeling I had inside. Six months after returning to live with my mother, she kicked me out because I simply disagreed with her. She was pregnant at the time with my twin siblings and it was rather difficult being around her. I moved to my uncles on the country side where I lived until the end of the school year. Once again, I returned to my father and after three years, once again I had to live with my mother and once again she kicked me out of the house because I wanted to have a job and ended up living in the streets for a few months. I ended living in shelters and finally in a Hostel. I became very sick of the skin and I had no choice but to live with my mother again where for six months I couldn't work. I couldn't even stay outside too long because sunlight would make me sweat and cause me pain.I changed my diet and lost a ridiculous amount of weight. I was a poor sight to see. I was at my weakest and I became even more depressed. Almost four years I lived like this and it was in this time that I just spent countless hours reading, reading what I could to figure out what was wrong with me, what doctors couldn't figure out. And in all this reading I discovered that I had to do something with my life. All the pain and suffering that I grew up in caught up with me. It was time for drastic change. So I decided to pursue my career in Acting. My mother was against this, so I had to leave and continue on my own.
It was in February of 2010, in Vancouver, Canada that I met Sabrina, the woman who I would fall in love with and who would later become my wife and the reason why I would emigrate to Germany. At the time I was working part time at a Deli shop and going to Acting School. Sabrina was already living six months in Vancouver and working at a bakery- we worked right across from each other and that is how we met. Exactly one year from our first date, we got married, on March 8th, 2011, on a beautiful sunny day on the beach. Though our reception was small and quiet, it was none the less one the most happiest days of my life. A day I will never forget and will always cherish. But the matter of the fact is, we had a stormy relationship, though we loved one another dearly, we could never go too long without arguing. We saw each others good qualities and loved each other for it. We thought getting married would make us better and stronger people. For each other especially, but having to deal with my complicated and sometimes harsh family and our own personal stress
(me being handicapped by my severe Eczema, living in poor living conditions and not having very much money) accumulated and it unfortunately took its toll on us-especially on my wife.
We then decided to move to Germany, to her homeland, hoping that we would both have a better life. Before I knew it, I was living in Berlin and learning german (what would become my fourth language) But things turned out to be even worse, me and my wife were constantly arguing and it reached a point where it was too hard to bear- I left without telling her. It broke my heart as it did hers. I flew back to Montreal and in the month that I was there I noticed I was burdened with a guilty conscious and could not just leave my wife- I returned to her and promised that I would do everything in my power to make things right and to work for the life that we always wanted to have-together. With that being said, we moved to Hamburg, two months later I began working and ever since then continued working and improving my understanding of the german language. It was in itself a very difficult obstacle but necessary, one that I was more than willing to confront.
The only problem was, me and my wife couldn’t have a healthy relationship. I would have to work evenings, return home and we would argue over nothing. After a while it became very difficult to cope with, and not wanting to retreat back to Canada, not wanting to break my promise, I eventually became depressed and started drinking. I was coming home late after work, and we would argue, so much that the police were called in by the neighbours and on several occasions felt disrespected by said police. So much so that they “interpreted” my movements as a potential threat and threw me to the ground and did as they pleased. Soon enough I was forced to pay fines that accused me of being disrespectful and physically aggressive towards the officers that I knew only wanted to pick a fight with an out of luck-drunk-exhausted- young immigrant who desperately tried to communicate with his broken german the chaotic situation he had landed in-trained professionals apparently. This arguing happened too often and their were even times that I preferred to sleep in the streets than to come home and argue and later be in trouble with the authorities.
The day came when we decided to divorce. And in the time that I have been divorced and living on my own in this foreign country, I continued working, improving my language skills and making friends, so much so that I am making a short film, assisting friends with art projects and working on making music. I even applied to study Film at Hochschule für Bildende Kunst but was regrettably denied. My health, as I mentioned earlier, has also dramatically improved ever since I have come to live in Germany. I have in my own right only committed myself to being a productive person and since February 2015 I have had to live with the idea of leaving what has now become my home and the people who I have come to love and call my friends and family. Leaving. After I saved the life of a man by taking him to the hospital and having to be his translator! Leaving! Not by choice but because the state demands it of me. Because I am not married anymore, because I violated some law that makes absolutely no sense. Because apparently I was supposed to have an amazing job that pays me thousands of euros a month and lying to me by telling me that all I needed was to have a full-time job. That after handing in all the proper documentation I would receive an answer within two to four weeks. I woke up every morning to check the mail and received it two and a half months later! And with the answer that I have until September 7th 2015 to arrange for my mandatory departure from Germany. That if I stayed a day longer I would be an illegal Alien and if caught would be deported and never have the right to return not only to Germany, but the European Union!
I am a person who has come from hardship, who like many people in this world has only collided with unnecessary obstacles and have forced myself to continue in life, to push forward with the idea that one day I will become the person I always wanted to be: a contributing citizen of the world. And with that being said I come to the real issue, it isn’t so much about me, a Canadian, who wants to stay in Germany, or the tens of thousands of immigrants who flee their war torn impoverished countries and risk their very lives so that they may have a better life. The questions which I and so many who support me have been asking is what does it take for a person to be allowed to live their life? Who is deemed worthy in this system? What kind of people does this system want? And the most important question of all is why can’t a motivated person be given the tools needed to really contribute something positive and constructive in this world?
It seems as though the system, which so many people work so hard to preserve is one huge lie. One huge wheel that must always continue rolling-no matter what. And it doesn’t matter who you are, if you do not fit the profile, you are not allowed to part take. This is an insult to Democracy, to what it means to be free. And as far as I am concerned, I am not free because I am not allowed to live where it suits me. I am not free because all I want is to live my life and for that I have to beg!
A country such as the Federal Republic of Germany which takes great pride in practicing democracy should be ashamed of itself! For it is apparent to me that democracy does not really exist. True democracy that is.
A young hard working man who has found a home in Hamburg. Who’s been living in Germany for almost three years who has done nothing but work hard and make the effort to integrate himself properly into german culture and society is being forced with deportation? Is being forced with starting from scratch? Is being forced with going back to a country he does not want to live in and risk being sick again? Leaving all he has worked so hard for, just like that? Does that seem fair or even logical? Does that seem humane? What is one to do? How is one to feel?
It is clear to me that a crisis in consciousness is occurring because no one should be illegal in this world. No one should ever be forced out of what they call home because the whole world belongs to everyone! No one who does their part to make things better for themselves and society through a positive and constructive means should ever be punished. They should be encouraged and invested in. That is exactly what is not happening.
It is unfair, uncivilised, and undemocratic and it must stop.
Comment