Kommunikation Procap 0

Mehr Integration und Gleichstellung für Menschen mit Behinderung - 10 Forderungen zum 50-Jahr-Jubiläum der Invalidenversicherung

1968 people have signed this petition. Add your name now!
Kommunikation Procap 0 Comments
1968 people have signed. Add your voice!
40%
Maxine K. signed just now
Adam B. signed just now





Die IV ist das wichtigste Sozialwerk für Menschen mit Behinderung. Der runde Geburtstag der IV ist deshalb der richtige Zeitpunkt, um 10 grundlegende Forderungen zur Integration und zur Gleichstellung von Menschen mit Handicap zu formulieren.


1. Integration leben
Die Integration von Menschen mit einer Behinderung in allen Lebensbereichen soll zur Selbstverständlichkeit werden. Menschen mit Behinderung gehören zu den Starken in der Gesellschaft – entsprechend viel tragen sie zum sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Miteinander bei.

2. Renten sichern
Renten sind kein Almosen – sie sind für Betroffene ein Anrecht und eine selbstverständliche Notwendigkeit. Die Invalidenversicherung braucht eine stabile finanzielle Basis, damit sie ihre Aufgaben weiterhin verlässlich wahrnehmen kann.

3. Soziale Sicherheit stärken
Das soziale Netz in der Schweiz ist gerade für Menschen mit einer Behinderung besonders wichtig. Der sozialen Sicherheit und mit ihr der Sicherheit all unserer Sozialwerke ist deshalb volle Aufmerksamkeit zu schenken.

4. Arbeitsplätze auch wirklich anbieten
«Arbeit vor Rente» – so lautete die Forderung von vielen politischen Entscheidträger/-innen in der Diskussion um die 5. IV-Revision. Die 6. IV-Revision will nun gar Tausende von IV-Rentnern /-innen wieder in die Arbeitswelt eingliedern. Der nächste Schritt muss nun sein, die dazu nötigen Arbeitsplätze auch wirklich anzubieten sowie Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Integrationsprozess zu unterstützen.

5. Selbstständig leben
Viele Menschen mit einer Behinderung brauchen keinen Service rund um die Uhr. Ein grosser Teil von ihnen kann mit einer angepassten Assistenz selbstbestimmt und selbständig leben. Assistenzmodelle sind deshalb zu fördern und zu unterstützen.

6. Gemeinsam lernen
Kinder mit und Kinder ohne Behinderung sollen wo immer möglich gemeinsam lernen können. Die Integration von Kindern mit Behinderung in die Regelschulen ist ein Gewinn für alle – für behinderte wie für nichtbehinderte Kinder und ebenso für die Gesellschaft. Sie ist deshalb in den Kantonen noch stärker zu fördern.

7. Sport und Kultur zugänglich machen
Der Besuch von Veranstaltungen im Bereich Sport und Kultur bleibt für Menschen mit einer Behinderung noch allzu oft ein Wunschtraum. Veranstalter tragen viel zur gelebten Integration bei, wenn sie ihre Anlässe für alle planen. Zum Gelingen braucht es sehr oft bloss etwas Sensibilität und den frühen Einbezug von Betroffenen und/oder Fachstellen.

8. Hindernisfrei bauen
Hindernisfreies Bauen fördert Integration und Selbstständigkeit von Menschen mit einer Behinderung ebenso wie das selbstständige Leben von Menschen im Alter. Wird ein Gebäude von Anfang an hindernisfrei geplant und gebaut, sind auch die Kosten in den meisten Fällen nicht oder nur wenig höher als für einen konventionellen Bau. Die hindernisfreie Anpassung der öffentlichen Infrastruktur ist gezielt weiter voranzutreiben.

9. Rechte von Menschen mit Behinderung garantieren
Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Was am 10. Dezember 1948 in der UN-Menschenrechtscharta festgehalten wurde, soll uns als Grundsatz gelten. Gerade auch im Zusammenleben mit Menschen mit einer Behinderung. Erst der ernsthafte Einbezug der Würde und Rechte von allen Menschen macht uns zu einer solidarischen, starken Gesellschaft. Höchste Zeit also, dass die Schweiz die Konvention zum Schutz der Rechte von Menschen mit Behinderungen ratifiziert.

10. Respektvoll mit Betroffenen umgehen
Als Zeichen von Wertschätzung und gesellschaftlicher Offenheit fordern die Unterzeichner/-innen dieser Erklärung auch sprachlich endlich einen respektvollen Umgang mit den Betroffenen. «Invalid» heisst wertlos. Alle Menschen sind aber gleichwertig und sollen gleichwertig behandelt werden. Es ist also höchste Zeit, die «Invalidenversicherung» umzubenennen und sie mit einem würdigen Namen als Sozialversicherung für Menschen mit Behinderung zu versehen.

Unterstützen Sie mit Ihrer Unterschrift unsere Forderungen zum 50-Jahr-Jubiläum der Invalidenversicherung (IV):

Bitte diese Petition bis spätestens 10. Dezember 2010 online unterschreiben. Bogen für handschriftliche Unterschriften können hier heruntergeladen werden...

Dieser Forderungskatalog wird zusammen mit den Unterschriften im Dezember 2010 Bundesrat Didier Burkhalter und den Verantwortlichen des Bundesamtes für Sozialversicherung überreicht.


Erstunterzeichner/-innen: Christophe Darbellay (Präsident CVP Schweiz, Nationalrat), Christian Levrat (Präsident SP Schweiz, Nationalrat), Silvia Schenker (Nationalrätin)
Katharina Prelicz-Huber (Nationalrätin) Mitglieder Zentralvorstand Procap: Walter Kälin (Zentralpräsident), Hans Frei (Vizepräsident), Wilhelm Schnyder (Alt-Regierungsrat), Ruedi Zurflüh Mitglieder Sozialpolitische Kommission Procap: Martin Boltshauser (Leiter Rechtsdienst Procap), Roland Eberle (Geschäftsführer Procap St. Gallen-Appenzell), Diego Farrér (Geschäftsführer Procap Grischun), Raphäel Fehlmann (Kommunikationsverantwortlicher Romandie Procap), Sandra Ghisoni (Geschäftsführerin Procap Bern), Roland Gossweiler ( Präsident Procap Procap St.Gallen-Appenzell, Vorstand Blindenbund), Christine Häsler (Bereichsleiterin Sozialpolitik Procap), Germaine Imhof (Co-Präsidentin Procap Lausanne), Franziska Lüthy (Anwältin Procap), Christophe Müller (Geschäftsführer Procap Oberwallis), Nadine Pfammatter (Verantwortliche Procap-Beratungsstelle Valais romand), Bruno Schmucki (Leiter Kommunikation und Marketing Procap)

Sponsor

Eine Aktion der Sozialpolitischen Kommission von Procap - der grössten Mitgliederorganisation von und für Menschen mit Handicap www.procap.ch

Links

Share for Success

Comment

1968

Signatures