Offener Brief an Margot Käßmann
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Was, sie wollen nach Paris? Bleiben Sie hier - wir brauchen Sie!
Sehr geehrte Frau Käßmann, Sie haben einen Fehler gemacht - und Konsequenzen gezogen. Sie sind zurückgetreten. Klar, schnell und, ja wir glauben es zu wissen, ohne dem Glamour dieser exponierten Stellung nachzutrauern. Dies war Ihr Weg der persönlichen Auseinandersetzung mit Ihrem Anspruch an sich selbst und an dieses Amt.
Dafür gebührt Ihnen neben all der Enttäuschung ob der Konsequenzen unser Respekt und unsere Hochachtung. Und jetzt unsere Bitte: Kommen Sie wieder zurück und lassen Sie uns nicht allein!
Dafür gebührt Ihnen neben all der Enttäuschung ob der Konsequenzen unser Respekt und unsere Hochachtung. Und jetzt unsere Bitte: Kommen Sie wieder zurück und lassen Sie uns nicht allein!
Wir wissen, es ist eine große Bürde zurückzukehren. Ihre Zweifel, Ihre Scham und Ihr Wille zur Geradlinigkeit: Das ehrt Sie. Soweit wir es beurteilen können sind Sie ein integerer und guter Mensch - und fehlbar. Das wussten Sie aber auch schon, bevor Sie Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Bischöfin, Pastorin, bevor Sie Ehefrau und Mutter geworden waren - so wie wir alle einmal straucheln, zweifeln, verzweifeln und daraus dann hoffentlich für die Zukunft lernen?
Sie sind eine würdige Amtsträgerin. Lassen Sie nicht das Scheitern das Letzte sein woran man sich erinnern wird, sondern das Überwinden einer Krise. Wir konnten ein Stück weit Ihr Leben verfolgen und ihren Kampf mit und um das Leben. Auch da waren Sie schon Vorbild.
Sie haben etwas verändert! Sie fehlen uns als Mitstreiterin an dieser exponierten, verantwortungsvollen Stellung. Lassen Sie es uns so ausdrücken: Zachäus, komm herunter von deinem Baum und lade mich ein in dein Haus. Machen Sie ihr Haus wieder zum Mittelpunkt der guten und wichtigen, der etwas bewegenden Gespräche. Bleiben Sie so reflektiert, selbstkritisch und streitbar mit sich selbst. Bleiben Sie so ehrlich und wahrhaftig. Es ist gut zu wissen, dass Sie sich diese Ehrlichkeit mit sich selbst auf Ihrem Weg bewahrt haben. Moral, Autorität und Glaubwürdigkeit: Unser Zutrauen und unsere Zuversicht haben Sie!
Kommen Sie zurück - wir brauchen Sie!
Und der Evangelischen Kirche rufen wir zu: Seht Ihr nicht, dass diese Frau Euch gut zu Gesicht steht und Euch fehlt! Macht ihr wieder Platz auf dem Stuhl der Ratspräsidentin und bittet sie ein zweites Mal: Diesmal bittet sie darum zurückzukommen!
Sponsor
Arbeitskreis Feministische Sozialpolitik – Frauen in unterschiedlichen kirchlichen, nichtkirchlichen und kommunalen Einrichtungen der Frauen- und Jugendarbeit in München, Augsburg und Starnberg
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